Seid Ihr auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung? Wollt Ihr etwas Neues probieren? Ihr liebt Pferde, seid gerne in der Natur – auch bei Wind und Wetter? Ihr könnt zupacken und habt keine Angst, Euch schmutzig zu machen? Dann gibt es vielleicht einen spannenden Beruf für Euch!
Viele junge Menschen sind auf der Suche nach ihrem Traumberuf – die Auswahl ist so riesig, dass es schwer fällt, sich zu entscheiden. Und es gibt Menschen mit Berufserfahrung, die Lust haben, noch einmal etwas komplett anderes zu machen und dem gewohnten Alltagstrott zu entkommen.
Wer sich mit Pferden auskennt, gerne draußen an der frischen Luft arbeitet und zupackt, kann in Krefeld einen ganz besonderen Beruf ergreifen – und Pferderücker werden.
Pferderücker in Krefeld
Die Krefelder Wälder sind in erster Linie Erholungswälder. Sie werden von Stadtförster Jens Poschmann und seinem Team permanent gepflegt, damit die Menschen, die sich dort aufhalten, sicher unterwegs sind. Dabei werden auch einzelne Bäume entnommen, damit andere leichter und besser wachsen können.
Großmaschinen kommen in den Krefelder Wäldern nicht zum Einsatz, aber natürlich müssen die Forstwirte das Holz transportieren. Heute nutzen sie dafür Traktoren mit Rückewinde. Aber noch bis Februar 2024 gab es für diese Arbeiten ein Rückepferd.
Jens Poschmann sagt dazu: „Wir würden sehr gerne wieder mit Pferden arbeiten. Gerade wenn wir in die jüngeren Waldbestände gehen, sind die Traktoren oft viel zu groß. Besonders, wenn der Boden aufgeweicht ist, ist das Risiko groß, dass wir tiefe Furchen hinterlassen. Das versuchen wir natürlich zu vermeiden, aber es gelingt nicht immer. Mit einem Pferd könnte man da wunderbar arbeiten.“
Was machen eigentlich Pferderücker?
Pferderücker holen mit dem Pferd das geschlagene Holz aus dem Wald. Sie führen das Pferd und leiten es an, bringen den Stamm in die richtige Position und befestigen ihn am Geschirr des Pferdes. Der Tierschutz steht bei dieser Aufgabe an erster Stelle: Die Pferderücker müssen während der Arbeit genug Futter und Wasser für das Tier dabei haben, darauf achten, dass es nicht überlastet wird und dass es genug Ruhephasen hat. Auch der Arbeitsschutz hat einen hohen Stellenwert. Die Arbeit ist sowohl für das Pferd als auch für den Pferderücker körperlich anstrengend – genauso wie der Job der übrigen Forstarbeiter.
Dazu kümmern sich die Pferderücker um das Tier: Sie bilden das Pferd aus, sorgen dafür, dass es ihm gut geht und sehen auch am Wochenende nach ihm, wenn es nötig ist. Bei Bedarf rufen sie den Tierarzt oder den Hufschmied – da gibt es keinen Unterschied zu anderen Pferden.
Poschmann sagt: „Ich bin sofort bereit, wenn sich jemand meldet und sagt: ‚Ich kann mir das vorstellen.‘ Dann würden wir direkt wieder ein Pferd anschaffen, vielleicht auch zwei.“
Welche Voraussetzungen gibt es?
Ganz wichtig ist für Stadtförster Poschmann, dass jemand ein Händchen für Pferde hat, also einen richtigen Pferdeverstand und am besten auch ein Reitabzeichen. „Natürlich ist es auch gut, wenn jemand schon die Baumarten auseinander halten kann. Aber das und alles andere kann man lernen.“ Für ihn kommen sowohl Auszubildende in Frage, die Forstwirt lernen wollen als auch Quereinsteiger, die sich in diese spannende Materie einarbeiten wollen.
Interesse?
Wer Interesse hat, meldet sich am besten direkt beim Krefelder Stadtförster Jens Poschmann und bespricht mit ihm alle weiteren Fragen.
Weitere Informationen
Wer mehr über diesen seltenen und anspruchsvollen Beruf erfahren möchte, kann auf diesen Button klicken und sich einen kurzen Film über Pferderücker im Bochumer Stadtwald ansehen: