Im April hatte der Bürgerverein Forstwald zum Thema „Johanneshöfe“ Stellung genommen und den Text an die Fraktionen des Krefelder Stadtrates weitergeleitet. Auch meldeten sich einige Forstwalder bei den verantwortlichen Ratsmitgliedern und äußerten ihren Unmut. Die Reaktionen der einzelnen Parteien fielen unterschiedlich aus.
Planung der Kirchengemeinde „Alt-Krefeld“
Wie berichtet, plant die evangelische Kirchengemeinde „Alt-Krefeld“ den Abriss der Johanneskirche, des Gemeindehauses und des Küsterhauses am Bellenweg. Stattdessen will sie auf dem Grundstück einen großen Wohnkomplex mit 26 Mietwohnungen und einer Tiefgarage mit 21 Stellplätzen bauen („Johanneshöfe“). Im Rahmen des gültigen Bebauungsplans ist dies nicht zulässig, daher hat die Kirchengemeinde die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, der wesentlich höhere und dichtere Bebauung ermöglicht, beantragt. Damit würde eine Sonderregelung für dieses Grundstück geschaffen.
Im Forstwald herrscht große Ablehnung der Planung. Siehe Artikel zur Infoveranstaltung am 2.4.2025.
Stellungnahme des Bürgervereins
Der Bürgerverein Forstwald hat zum Thema „Johanneshöfe“ Stellung genommen und den Text an die Fraktionen des Krefelder Stadtrates weitergeleitet. Hier ist die Stellungnahme des Bürgervereins. Auch meldeten sich einige Forstwalder bei den verantwortlichen Ratsmitgliedern und äußerten ihren Unmut. Die Reaktionen der einzelnen Parteien fielen unterschiedlich aus:
SPD
Die SPD teilte mit, dass sie die Anregungen des Bürgervereins in ihre Beratungen mit aufnehmen wird.
Grüne
Die Grünen reagierten bislang nicht auf die Stellungnahme des Bürgervereins.
Einem Forstwalder antwortete Heidi Matthias von den Grünen persönlich. In der E-Mail heißt es: „Das Bestreben, den Spielraum der Landesbauordnung auszuschöpfen, um möglichst viele barrierefreie Wohnungen und ein Mehrgenerationen-Wohnen in Forstwald zu schaffen, ist aus meiner Sicht absolut unterstützenswert. Zwar bedaure ich sehr, dass rund ein Dutzend Bäume für die Realisierung gefällt werden müssen, allerdings bin ich als planungspolitische Sprecherin der Grünen der Auffassung, dass die für das Neubauvorhaben verbrauchte Fläche so effektiv wie möglich genutzt werden sollte.“
CDU
Die Ratsfraktion der CDU lud die Bürgerinnen und Bürger, die sich an sie gewandt haben, sowie den Vorstand des Bürgervereins zu einem Austausch ein. Für die CDU nahmen teil: Manfred Läckes, Ingeborg Müller, Maximilian Pasch und Carsten von der Venn. An dem Abend diskutierten sie mir rund 10 Personen konstruktiv über die Planungen der Kirchengemeinde, über bautechnische Details, das Leben im Forstwald und die mit der Realisierung der Planung verbundenen Risiken und Probleme. Außerdem wurden Ideen entwickelt und besprochen, die an Stelle der vorliegenden Planung umgesetzt werden könnten. Etwa eine Grabeskirche, eine Kletterkirche oder eine Kulturkirche mit Café.
Für die Beteiligten der CDU stand am Ende des Abends folgendes fest: Die Teilnehmenden sind nicht grundsätzlich gegen die Neubebauung des Kirchengrundstückes am Bellenweg, sondern sie sind mit der Höhe und den Ausmaßen nicht einverstanden. Wenn die geplanten Gebäude wie die umliegenden Häuser lediglich 1,5-stöckig wären, gäbe es keinen so großen Widerstand.
Manfred Läckes, planungspolitischer Sprecher der CDU und Vorsitzender des Planungsausschusses wies darauf hin, dass die CDU derzeit nur 18 von 58 Sitzen im Stadtrat hat und daher nichts versprechen könnnen. Er sagte: „Die CDU wird sich schwertun, der vorliegenden Planung zuzustimmen. Die Verwaltung muss mit dem Investor sprechen und ihn auffordern, umzuplanen.“
FDP, Linke, Freie Wähler
Die Fraktionen der FDP, der Linken und der Freien Wähler haben bislang nicht auf die Stellungnahme des Bürgervereins reagiert. Nach Kenntnis der Redaktion auch nicht auf die Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern.
Foto: Holger von Rüden