Stadt plant Verlegung der Bushaltestellen am Hochbendweg

Das war eine Überraschung für eine Anwohnerin des Hochbendwegs: Direkt vor ihrer Haustür waren Bauarbeiter auf dem Bürgersteig beschäftigt. Sie nahmen im Auftrag der Stadt Krefeld Bodenproben, denn die Bushaltestelle Schlehdornweg soll in den Kreuzungsbereich Hochbendweg / Hückelsmaystraße verlegt werden.

Der Vorstand des Bürgervereins recherchierte und hakte bei der Stadtverwaltung nach.

Dies sind die Gründe für die Verlegung:

  • Gemäß des Personenbeförderungsgesetzes sollen in Deutschland alle Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs bis zum Jahr 2026 barrierefrei ausgebaut werden, so dass sie für alle Menschen gut erreichbar sind und ohne fremde Hilfe genutzt werden können.
  • Im Stadtgebiet Krefeld werden in diesem Jahr 45 Haltestellen barrierefrei umgebaut, dafür wurden bereits Fördermittel in Höhe von 1,9 Millionen Euro bewilligt. Mehr Infos hier
  • Die barrierefreien Haltestellen können nur dort platziert werden, wo eine mindestens 20 Meter lange Haltestellenkante mit erhöhten Bordsteinen möglich ist – ohne Einmündung oder Absenkung der Bordsteinkante. Außerdem sind ausreichende Bewegungsflächen und sichere Zuwegungen erforderlich.

All diese Anforderungen hat der Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung auch für die Haltestellen Holunderpfad und Schlehdornweg am Hochbendweg geprüft und festgestellt, dass diese an den bisherigen Standorten nicht erfüllt sind. Daher müssen die Haltestellen verlegt werden. Im Bereich der Haltestellen soll der Gehweg auf 2,50 Meter verbreitert und ein Halteverbot über eine Strecke von etwa 40 Metern eingerichtet werden.

Der Bürgerverein hat sich an die Stadtverwaltung gewandt und darum gebeten, die Entscheidung bzgl. der Haltestellenverlegung zu überprüfen mit den folgenden Argumenten:

  • Die Haltestelle Schlehdornweg liegt aktuell direkt gegenüber der Hausarztpraxis Guhl, die neu geplante Position liegt mehr als 100 Meter weiter in Richtung Hückelsmaystraße.
  • Der neue Standort der Haltestelle liegt genau im Einmündungsbereich des Haselbuschweges und der Ein- und Ausfahrt der Tankstelle und damit in einer Parkverbotszone. Sie wird den Verkehrsfluss voraussichtlich stark behindern.

Der Fachbereich Stadt- und Verkehrsplanung antwortete ausführlich und erläuterte die Zusammenhänge, die der Entscheidung zur Haltestellenverlegung zugrunde liegen.

Um vollständig barrierefreie Haltestellenanlagen errichten zu können, soll die Haltestelle Holunderpfad um 80 Meter in Richtung Hückelsmaystraße verlegt werden und die Haltestelle Schlehdornweg um 110 Meter. Der Fachbereich meint, dass eine barrierefreie Haltestelle, die von der Arztpraxis ein wenig weiter entfernt ist, mobilitätseingeschränkten Personen mehr helfen würde als eine nahe gelegene Haltestelle, die nicht barrierefrei ist.

Die Antwort der Stadtverwaltung ging jedoch nicht auf die Lage der neu geplanten Haltestelle an einem verkehrstechnisch problematischen Standort ein.

Der Vorstand des Bürgervereins hat nachgehakt und bleibt an der Sache dran.

Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Foto: Holger von Rüden

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